Kreislauf und Sommerhitze – Achtung

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Hitze stellt den Körper vor große Herausforderungen. Das hat seinen Grund vor allem darin, dass sich bei hohen Temperaturen die Gefäße weiten, der Blutdruck dadurch sinkt und das Herz wesentlich mehr Arbeit hat. In der Folge drohen auch bei gesunden Menschen Kreislaufprobleme. Vor allem dann, wenn man noch keine Zeit hatte, sich auf die hohen Temperaturen einzustellen. Gerade in den ersten heißen Tagen kann es daher schnell einmal zu Kreislaufproblemen kommen. Auch sehr wechselhaftes Wetter mit besonders warmen Tagen und darauffolgenden Temperaturstürzen ist für das Herz-Kreislauf-System sehr anstrengend. Wenn man bereits weiß, dass man bei Hitze zu Kreislaufproblemen tendiert, sollte man in jedem Fall besonders vorsichtig sein.

Verspürt man Symptome von Kreislaufproblemen, sollte man sich einen Platz im Schatten suchen. Erste Linderung verschafft es oft, die Beine hochzulegen. Das Blut kann so leichter zum Herz zurückfließen. Das Gesicht mit kaltem Wasser zu besprühen oder Wasser über die Handgelenke und Unterarme laufen zu lassen, kann ebenfalls helfen.

Wenn Kreislaufprobleme nicht schnell wieder nachlassen oder es zu Symptomen wie Übelkeit oder Erbrechen kommt, sollte man so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen. Wird jemand aufgrund von Kreislaufproblemen sogar bewusstlos, ruft man den Rettungsdienst.


Um den eigenen Kreislauf bei heißem Wetter möglichst stabil zu halten, gibt es glücklicherweise einiges, was man tun kann. Die wichtigste Regel im Sommer lautet, ausreichend zu trinken und auch die richtigen Dinge zu trinken. Der Körper versucht sich durch Schwitzen abzukühlen, verliert dabei einerseits Flüssigkeit, aber auch wichtige Salze. Wasser, ungesüßte Tees oder auch etwas Gemüsebrühe dazwischen helfen, den Flüssigkeits- und auch den Mineralhaushalt auszugleichen.

Menschen mit Herzproblemen sollten jedoch die empfohlene Höchstmenge an Flüssigkeitszufuhr nicht überschreiten, wenn man eine salzarme Ernährung beibehalten muss, ist von Gemüsebrühe abzuraten. Bei Unsicherheiten über die richtige Flüssigkeitsmenge hilft der behandelnde Arzt weiter.

Allgemein ist von Alkohol in der Sommerhitze abzuraten, dieser belastet den Kreislauf noch weiter.

Eiskalte Getränke mögen verlockend sein, der Körper versucht aber, diese auf Temperatur zu bringen. In der Folge heizen wir auf, statt uns dauerhaft abzukühlen. Lauwarme Getränke sind daher zur Erfrischung tatsächlich besser verträglich.

Um den Kreislauf das ganze Jahr über zu stärken, sind Wechselduschen und vor allem ausreichend Bewegung das beste Mittel. Auch Saunabesuche stärken das Herz-Kreislauf-System. Je gesünder der Kreislauf grundsätzlich ist, desto besser kommt er schließlich mit Herausforderungen wie Hitzewellen zurecht.

Auch an heißen Sommertagen muss man auf Sport nicht ganz verzichten. Bewegung an der frischen Luft ist nach wie vor gesund und wichtig. Ideal sind aber die frühen Morgenstunden oder die Abendstunden, wenn es etwas kühler geworden ist. Schattige Orte wie Wälder oder Parks mit Baumbestand schützen vor der Sonne.

Ein wenig entlasten kann man den Kreislauf auch mit der richtigen Kleidung. Helle, weite Kleidung lässt Luft an den Körper und zieht die Sonnenstrahlen nicht an. Natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Leinen sind ebenfalls luftiger und in aller Regel angenehmer als Synthetik.

Man schont den Kreislauf auch, wenn man plötzliche Temperaturwechsel vermeidet. Klimatisierte Räume sind im ersten Moment angenehm, wenn man häufig zwischen drinnen und draußen wechselt, hat der Körper durch die ständigen Wechsel aber eine Menge zu tun. Der Kreislauf kann auf diese Weise weiter belastet werden.

Ebenfalls hilfreich zur Vermeidung von Kreislaufproblemen ist die richtige Ernährung. Im Sommer sollten Lebensmittel möglichst leicht sein. Mehrere kleine Mahlzeiten sind für den Körper leichter zu verdauen und verbrauchen daher weniger Energie. Obst und Gemüse sind im Sommer ideale Lebensmittel, sie helfen zusätzlich, genug Flüssigkeit aufzunehmen.

Für Menschen mit Blutdruck- oder Herzerkrankungen gilt im Sommer besondere Vorsicht. Einerseits kann es schneller zu Kreislaufproblemen kommen, andererseits ist unter Umständen eine Umstellung der Medikamente sinnvoll. Da bei Hitze der Blutdruck von selbst sinkt, müssen Blutdrucksenker möglicherweise nicht so stark dosiert werden wie in kälteren Jahreszeiten. Über eine Umstellung der Medikamente sollten Herz- und Blutdruckpatienten daher rechtzeitig mit ihrem Arzt sprechen.

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