Schlecht gelaufen: Was tun bei Meniskus-Schäden?

Das Knie kann uns ganz schön zu schaffen machen; schließlich ist es das größte Gelenk im menschlichen Körper und muss bei Belastungen, wie etwa beim Treppensteigen, Joggen oder bei Sprüngen sogar ein Vielfaches des eigenen Körpergewichtes (er-)tragen und abfedern. Eine wichtige Funktion dabei haben die Menisken (griechisch: menískos = mondförmiger Körper). 

Wie sind die Menisken beschaffen und welche Aufgabe haben sie im Kniegelenk?

Unsere Kniegelenke sind mit jeweils zwei Menisken (knorpelige, scheibenförmige Strukturen) ausgestattet. Der halbmondförmige Innen- und der fast geschlossene kreisförmige Außenmeniskus wirken wie Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein. Sie stabilisieren außerdem das Kniegelenk, sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Gewichts- und Druckbelastung und wirken vergrößernd und ausgleichend auf die Auflagefläche der beiden gelenkbildenden Knochen.

Meniskusverletzungen sind keine Seltenheit

Schätzungen zufolge haben circa 160 von 10.000 Menschen einen Meniskusriss - der jedoch nicht zwangsläufig Einschränkungen oder Beschwerden verursacht; Verletzungen des Innenmeniskus" sind am "beliebtesten": Etwa zwanzig Mal häufiger als solche des Außenmeniskus".

Wie der Meniskus zu Schaden kommt

Eine häufige, verletzungsbedingte Ursache sind unfreiwillige Drehbewegungen bei gebeugtem Knie. Chronische Überbelastung, wie sie bei Profisportlern oder etwa Fliesenlegern gegeben sein kann, ermüdet das Material der Stoßdämpfer-Scheiben und es braucht dann oft nicht viel (eine unkontrollierte Drehbewegung, ein schnelles in-die-Hocke-Setzen …), damit der Meniskus einreißt. Ursachen für eine Tendenz zum primären Meniskusschaden, bei dem der Meniskus frühzeitig altert, können außer kontinuierlicher Überbelastung auch Fehlstellungen der Beine oder Schäden der Knorpelsubstanz sein.
Bei degenerativ bedingten Meniskus-Schäden entwickeln sich die Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg. Es kann so etwas wie ein chronischer Reizzustand entstehen, der zunehmend Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursacht.

Symptome, wie sie bei Meniskusschäden auftreten

  • Allgemein Schmerzen im Kniegelenk - abrupt nach einer akuten Verletzung oder sich langsam steigernd aufgrund von Degeneration (diese Beschwerden sind eher dumpf und zunächst nur bei Belastung).
  • Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung, Wärmebildung 
  • Bluterguss
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Instabilität des Gelenks

Bei akuten Kniegelenksverletzungen erstmal Kühlen, Komprimieren (Verband) und Hochlagern - für die weitere Abklärung und Behandlung ist der Arzt zuständig.

Therapiemöglichkeiten

Neben der lokalen Anwendung von Salben und Gels (deren entzündungs- und schmerzlindernde Wirkung nicht zu unterschätzen ist) und Entlastung/Unterstützung des Gelenks durch Bandagen und Physiotherapie, kommen auch bei Meniskus-Schäden operative Methoden infrage. Da gibt es beispielsweise die Meniskusteilresektion, bei der freies oder beschädigtes Gewebe (kann man sich vorstellen wie "Sand im Getriebe") entfernt wird, oder eine Meniskusrefixation. Normalerweise erfolgen solche Operationen minimal-invasiv, per Gelenkspiegelung - und es genügt ein relativ kurzer oder ambulanter Krankenhaus-Aufenthalt.

Ob der Verursacher der individuellen Beschwerden tatsächlich ein Meniskusschaden ist und welche Behandlungen oder Behandlungskombinationen sinnvoll sind, muss mit dem Orthopäden abgeklärt werden. Je länger eine Meniskusläsion, die uns zu schaffen macht, unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sich der Schaden (zum Beispiel durch anhaltende einseitige Belastung/Schonhaltung) ausweitet.

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