Tabletten teilen - aber Vorsicht!

Tabletten teilen ist praktisch und günstig. Deshalb werden in Deutschland fast ein Viertel aller verordneten Tabletten geteilt. Sei es aus Kostengründen oder um die Dosis anzupassen. In den meisten Fällen ist das auch kein Problem.

Als erstes muss geklärt werden, ob eine Tablette geteilt werden darf. Bei langsam den Wirkstoff freisetzenden Mitteln kann das allerdings kontraproduktiv sein. Steht "Retardtablette" oder "Retardkapsel" auf der Packung, ist es häufig nicht möglich und der Patient sollte deshalb mit dem Arzt oder Apotheker entsprechend Rücksprache halten.

Die "Teilbarkeit" kann man meistens an vorhanden Sollbruchstellen, sog. Bruchkerben, erkennen. Teilt man eine Tablette und nimmt nur eine Hälfte ein, so ist die Schutzschicht auf der Tablette beschädigt. Es kann nun bis zur nächsten Einnahme durch Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff die Wirkung verändert werden. Es gibt Bruchkerben zum Teilen, die als Einnahmehilfe gedacht sind. Die Tablette kann durch das Auseinanderbrechen in kleinere, leichter schluckbare Stücke geteilt werden, die unmittelbar einzunehmen sind. Dies gilt es vorher ebenso zu klären. Denn in diesem Fall müsste bei einer halben Dosis die zweite Hälfte verworfen werden.

Auch besteht durch das Teilen ein mögliches Risiko für das Umfeld. Entstehende Brösel oder Staub einer Tablette kann negative Folgen für Mitbewohner haben. Der Staub wird eingeatmet und ist bei regelmäßiger Exposition unter Umständen gesundheitsschädlich für andere Personen. Dies ist im Alltag allerdings relativ selten. Die betroffenen Wirkstoffe gehören meist zu den Krebsmedikamenten.

Das Gute ist, dass die meisten Tabletten geteilt werden können. Fragen sie deshalb einfach einmal beim Apotheker noch einmal nach. So gehen sie auf Nummer sicher. Auch gilt es sicherzustellen, dass die entstehenden Hälften ungefähr gleich groß sind. Laut Vorgabe des Arzneibuches müssen die Teile zwischen 85% und 115% groß sein, um wie beabsichtigt wirken zu können. Beim Teilen mit der Hand hat man in über einem Viertel abweichende Stücke. Es ist also ratsam, sich vom Apotheker das Handling eines Tablettenteilers erklären zu lassen. Die richtige Anwendung eines Teilers reduziert die "Irrläufer" fast um die Hälfte.

Fazit: Vergewissern Sie sich, ob die Tabletten teilbar sind, wenn ja, wie. Dann hat man auch die optimale Wirkung.

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