Wer länger schläft hat mehr vom Tag

Dass regelmäßiger und ausreichender Schlaf für die Regeneration und die Gesundheit unseres Körpers wichtig ist, bestreitet sicher niemand - dennoch neigen wir dazu, jedem Tag ein bisschen mehr aktive Zeit abgewinnen zu wollen, immer mehr hineinzupacken. Und irgendwann wundern wir uns, dass wir völlig fertig sind, erschöpft, dass die Fähigkeit, sich zu konzentrieren ab- und die Infektanfälligkeit zunimmt. Man fühlt sich urlaubsreif, überfordert, antriebslos, den täglichen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Auch unsere Gedächtnisleistung zu verbessern, neue Erfahrungen und Lerninhalte des Tages nachhaltig abzuspeichern erledigen wir im Schlaf. Von wegen "Müßiggang ist aller Laster Anfang" - genügend Schlaf/Erholung ist die Basis, um alle Tage wieder ein einsatzbereites, aufnahmefähiges, aufgewecktes und ausgeschlafenes Kerlchen zu sein.

Wie viel Schlaf braucht man als erwachsener Mensch?
Im Alter von ca. 25 bis 65 Jahren sind sieben bis neun Stunden Schlaf angebracht - einige von uns kommen mit etwas weniger aus; als Minimum gelten aber sechs Stunden. Nach dem 65. Lebensjahr reduziert sich das Schlafbedürfnis oft um etwa eine Stunde - so manch" ausgeschlafener Senior benötigt tatsächlich nur noch fünf bis sechs Stunden Nachtruhe. Junge Erwachsene dagegen, bis Mitte 20, brauchen teils mehr, bis zu elf Stunden, Schlaf.

Neben dem Alter entscheiden noch weitere Faktoren darüber, wie lange wir täglich in Morpheus" Armen verweilen sollten - individuelle Umstände/Gewohnheiten, hormonelle Einflüsse, die Jahreszeit.

Fest steht: Etwa ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir - und das ist gut so.

Wenn wir uns tagsüber leistungsbereit fühlen, normalerweise ausgeglichen, konzentriert und selten krank sind, spricht das dafür, dass wir auch in puncto Schlafmanagement einiges richtig machen. 
Auf ein ständiges Schlaf-Minus dagegen kann auch unsere Psyche sehr empfindlich reagieren, sogar mit der Entwicklung von Depressionen; Depressionen wiederum bringen nicht selten Schlafstörungen mit sich - ein Zusammenhang scheint offensichtlich; ebenso verhält es sich bezogen auf Übergewicht. Die Aussage "Ich brauche meinen Schönheitsschlaf" hat durchaus ihren Sinn. Unsere Haut regeneriert im Schlaf - trockene, dünne Haut, Faltenbildung oder Augenringe sind sichtbare Hinweise auf ein mögliches Schlafdefizit.

Wenn es uns in Ausnahmefällen nicht gelingt, unser Schlafkonto vollständig aufzufüllen, stecken wir das in der Regel gut weg, sorgen bei nächster Gelegenheit für Ausgleich. Sind wir jedoch ständig übermüdet, bedeutet das ein Risiko für unsere Gesundheit und belastet unser Privat- und Arbeitsleben.

Guter Schlaf darf kein Traum bleiben - Tipps für seliges Schlummern
  • Ruhe-Regeln: Gewohnheiten erleichtern es uns, in den Schlaf zu finden. Rituale wie ein kleiner Abendspaziergang, vor dem zu Bett gehen noch etwas zu lesen, einen Entspannungstee (Teemischungen aus Hopfen, Baldrian, Melisse, Lavendel, Passionsblume) zu sich zu nehmen helfen, dem Körper zu signalisieren: Jetzt ist Ruhe! Ideal ist, wenn man die Möglichkeit hat, einen gleichmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus zu pflegen.
  • Das Schlafzimmer sollte zum Entspannen einladen - und nichts beherbergen, was an Arbeit erinnert; keinen Computer, auch keinen Fernseher oder sonstige elektronischen Gerätschaften. Außerdem sollte das Zimmer ruhig gelegen sein und eine Raumtemperatur von ca. 18°C haben. Abends gut durchlüften hilft ebenfalls - bei frischer und eher kühler Luft schläft sich"s einfach besser. Schlafkleidung und Bettwäsche sollten aus Naturfasern hergestellt sein.
  • Im Schlafzimmer ist kein Platz für Stress - den sollten wir tagsüber abbauen. Per Yoga, Meditation, Autogenem Training oder sportlicher Betätigung sorgen wir für Ausgeglichenheit.
  • Schlaftagebuch: Täglich festzuhalten, wann man eingeschlafen und aufgewacht ist oder ob der Schlaf unterbrochen wurde, kann einem die Augen darüber öffnen, warum sie manchmal partout nicht zufallen wollen. Auch auffällige und außergewöhnliche Ereignisse des vergangenen Tages sollten darin Platz finden. 
  • Schlechte Begleiter auf dem Weg ins Land der Träume sind unangenehme körperliche und geistige Belastungen. Nikotin und Koffein sind aufgrund ihrer anregenden Wirkung genauso wenig zu empfehlen wie alkoholische Betthupferl. Auch ein knurrender oder völlig überfüllter Magen ist kontraproduktiv.
In Ausnahmefällen (Jetlag, außergewöhnliche Belastungen) und um wieder den rechten Rhythmus zu finden, spricht nichts gegen die vorübergehende Einnahme eines apothekenpflichtigen Schlafmittels. Hartnäckige Ein- und Durchschlafstörungen dagegen sollten mit ärztlicher Hilfe abgeklärt werden.

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